Über die Waldzustandserhebung
Die Waldzustandserhebung (WZE) ist eine terrestrische Stichprobeninventur auf einem permanenten systematischen Stichprobenraster (Level-I-Netz). Dabei dient der Kronenzustand als Weiser für die Vitalität der Wälder. Die WZE wird in den alten Bundesländern seit 1984 und in den neuen Bundesländern seit 1990 jährlich durchgeführt.
Seit dem 01.01.2014 erfolgt sie auf Basis der Bundesverordnung ForUmV, welche im Bundeswaldgesetz verankert ist (§41a Absatz 6BWaldG).
Die bundesweite Erhebung erfolgt auf einem Raster von 16 × 16 Kilometern und kommt damit derzeit auf über 420 Punkte an denen ca. 10.000 Bäumen begutachtet werden. Das ermöglicht auf Bundesebene repräsentative Ergebnisse für die wichtigsten Baumarten. Die Bundesländer haben dieses Netz nach Bedarf verdichtet, um auch auf Landesebene und für einzelne Regionen Aussagen treffen zu können. Die Geländeaufnahmen und eine erste Prüfung der Daten erfolgen durch die Bundesländer. Die Daten werden am Thünen-Institut für Waldökosysteme zusammengeführt und ausgewertet. Die bundesweiten Befunde werden jährlich vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlicht und fließen auszugsweise in verschiedene Berichte , z.B. in den Waldzustandsbericht der Bundesregierung, den Agrarbericht oder das Statistische Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, ein. Außerdem werden die Daten im Rahmen der internationalen Waldzustandserhebung (UNECE ICP Forests) verwendet.
Das Vorgehen bei der Waldzustandserhebung besteht aus einer visuellen Einschätzung des äußerlich erkennbaren Gesundheits- bzw. Schädigungszustands der einzelnen Bäume. Hierbei ist der Kernparameter die Kronenverlichtung, welche anhand des Nadel-bzw. Blattverlustes im Verhältnis zu einem Referenzbaum in 5%-Stufen eingeschätzt wird. Daneben werden weitere Merkmale aufgenommen, die Hinweise zur Vitalität der Bäume und zu den Ursachen von Kronenverlichtungen geben können. Dazu gehört z.B. die Intensität der Fruktifikation, Vergilbung von Blätter oder Nadeln, Insekten- und Pilzbefall sowie Stamm- und Kronenverletzungen.
Die Datenerhebung erfolgt auf Grundlage eines international abgestimmten Handbuches. Um eine methodisch vergleichbare Datenerfassung im Rahmen der WZE zu gewährleisten werden zusätzlich Maßnahmen der Qualitätssicherung und -kontrolle durchgeführt. Ein wichtiger Bestandteil ist der jährlich stattfindende nationale Abstimmungskurs der Landesinventurleiter. Im Nachgang dazu analysiert das Thünen-Institut für Waldökosysteme die Ergebnisse der Abstimmungskurse und verfasst einen Bericht, der den Beteiligten zur Verfügung gestellt wird.
Weitere Informationen finden sie auch auf der Thünen-Webpräsenz.